Rafael Palacios
Rafael Palacios, jünger aber seinem ebenso smarten und weltberühmten Bruder Alvaro Palacios nicht unähnlich, hat einige Jahre als freier Berater bei der Wiedererweckung der alten Weinregion Valdeorras mitgewirkt. Die extremen landschaftlichen und klimatischen Bedingungen, die fast aufgegebenen Weinberge und das Potential der raren und autochthonen Rebsorte Godello reizten den jungen Weinmacher so sehr, daß er einige der alten Weinberge erwarb, sich darüberhinaus die besten Trauben einiger alteingesessener Winzer sicherte und im Jahre 2004 samt Familie ins Valdeorras umsiedelte. In einem winzigen Keller, mit nur wenigen Barriques, werden die Trauben aus den kargen, 700 m hoch gelegenen Parzellen vergoren. Diese kleinen, terrassierten Parzellen, abgestützt durch alte Steinmauern, waren durch zigfache Erbteilung entstanden und müssen heute noch mühsam per Hand bewirtschaftet werden. Im galizischen Sprachgebrauch werden diese Kleinstparzellen mit bis zu 80 jährigen Rebstöcken "Sorte" genannt, was Rafael Palacios zum Namen seines Flaggschiff-Weines inspiriert hat. Kaum ein anderer spanischer Weißwein besitzt soviel Ausdruckskraft wie der Godello und mit Hilfe alteingesessener Winzer und unter der Regie von Rafael Palacios entsteht hieraus ein eindrucksvoller, mineralischer Terroir-Wein, wie es ihn kaum ein zweitesmal in Spanien gibt. Bereits mit Erscheinen des ersten Jahrgangs wurde der Wein international ungewöhnlich hoch bewertet - meist deutlich über 90 Punkte und nicht selten wird der As Sortes mit biodynamisch erzeugten Burgundern verglichen. Von jüngeren Anlagen, etwas weniger komplex und mit kürzerem Holzkontakt, dafür mit feiner Mineralität und Schiefernote präsentiert sich der Zweitwein Louro do Bolo, ebenfalls reinsortiger Godello und für Robert Parker der beste spanische Weisswein für weniger als 20,- Euro. Neu nachgeschoben hat Rafael den gänzlich ohne Holzkontakt ausgebauten BOLO, der die kristalline Mineralik der Godello-Rebe noch klarer zum Ausdruck bringt.